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Europäische Kleidermode (1450–1950) — EGO

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PD | 24.1.2017 | 14:53

Europäische Kleidermode (1450–1950)

Tags der Webseite | 24.1.2017 | 14:53

Dieser Artikel thematisiert Mode als Transferleistung in europaweiten gesellschaftlichen Prozessen zwischen 1450 und 1950, so in der Körper- und Geschlechtergeschichte des Mittelalters, der westeuropäischen Identitätsbildung (16. Jahrhundert), der Herausbildung des vestimentären Codes aristokratischer Eliten, dann bürgerlicher Mittelschichten insbesondere im 17. und 18. Jahrhundert und in der Theatralisierung des Lebens im höfischen Festwesen. Dank der Vormachtstellung der bürgerlichen Schichten seit Ende des 18. Jahrhunderts wird die bürgerliche Mode normgebend für alle Schichten und Gruppen. Mit der Betonung von Funktionalität und körperlicher Beweglichkeit trägt sie zur Modernisierung des Körperbildes bei und schafft und verstärkt gleichzeitig Stratifikationsmodelle in Bezug auf Geschlecht, Konsum und gesellschaftliche Distinktion. In Europa oszillierte Mode seit dem Mittelalter zwischen dem Eigenen und dem Fremden, zwischen der Heterogenität der Städte, Regionen und Nationen, einer europäischen Identitätsbildung und der Abgrenzung vom nicht-europäischen Anderen.